Austausch Türkei

Schüleraustausch zwischen der GHGE und dem Nilüfer Milli Piyango Anadolu Lysesi

(8. Juni bis 15. Juni 2010)

Dreizehn Schüler und Schülerinnen der Jahrgänge 8 - 10, der Schulleiter und drei Lehrerinnen nahmen an dem diesjährigen Austausch mit unserer Partnerschule in Bursa teil.

Als wir am 08. Juni 2010 am Flughafen von Yenizehir ankamen, wurden wir schon voller Vorfreude von einer kleinen Delegation (Lehrer- und Schülervertreter) erwartet und herzlich begrüßt.

Nach einer einstündigen Busfahrt erreichten wir die Schule, wo die türkischen Schülerinnen und Schüler schon ungeduldig auf ihre Gäste warteten. Die Art der Begrüßung - Kuss auf die rechte Wange, Kuss auf die linke Wange - war für unsere Schüler zunächst ungewohnt, wurde aber im Laufe der Woche schnell zur Normalität.

Auf dem Austauschprogramm standen folgende Aktivitäten:

Mittwoch

  • Hospitation im Unterricht
  • Besuch der Badeorte Mudanya und Tirilye

Donnerstag

  • Hospitation im Unterricht
  • Tanz- und Musikaufführung in der Schule
  • Besichtigung der Sehenswürdigkeiten von Bursa (Grüne Moschee, Große Moschee, Basar, Kent Museum

Freitag

  • Ausflug nach Istanbul (Besuch der Hagia Sophia, des Topkapi Palastes, des großen Basars, Spaziergang in Ortakoy, Bosporusrundfahrt)

Samstag

  • Erkundung des kleinen historischen Dorfes Cumalikizik

Sonntag

  • Zeit zur eigenen Verfügung

Montag

  • Seilbahnfahrt auf den Uludag und Picknick

Wie dem Programm zu entnehmen ist, gab an jedem Tag etwas Neues zu erkunden und zu erleben. Die Begegnung mit einer anderen Kultur, fremde und gleichzeitig faszinierende Eindrücke hinterließen ihre bleibenden Spuren.

Die bekannte „türkische Gastfreundschaft“ wurde bei Weitem übertroffen durch mannigfaltige Einladungen zum Essen, Gastgeschenke und eine unglaubliche Herzlichkeit im Umgang mit uns, so dass nach einer Woche Bursa der Abschied allen Beteiligten schwerfiel.

Umso mehr freuen wir uns bereits jetzt auf den Besuch der „Bursaner“ im nächsten Jahr.

Texte der Schüler

Austauschfahrt nach Bursa

(08.06.2010-15.06.2010)

Nach einem anstrengenden Flug wurden wir von ein paar Lehrerinnen und ein paar Mädchen vom Austauschprogramm herzlich empfangen!

Viele von uns waren zu Beginn sehr überrascht, wie herzlich und offen die Türken sind, denn jeder wurde mit Umarmungen und Küsschen begrüßt, obwohl wir uns noch gar nicht kannten. Danach fuhren wir ca. 1 Stunde mit dem Bus zur Schule. Auf der Fahrt fiel mir auf, dass wir unter sehr vielen Brücken fahren mussten. An einer „Bursaspor“ -Flagge kam man nicht vorbei, die ganze Stadt hing voll von ihnen. Als wir die Schule erreichten , warteten wieder ein paar Austauschpartner auf uns. Wir fuhren mit ihnen nach Hause, wo es ein riesiges Essen gab. Meine Gastfamilie war sehr nett und herzlich. Am Morgen trafen wir uns alle an der Schule und gingen in ein Cafe´, wo wir auf die Lehrer trafen. Danach holte uns ein Bus ab und wir fuhren nach Mudanya und Tirilye, wo wir an der Strandpromenade spazieren gingen.

Die Türken bleiben lange wach und sind sehr aktiv, was den Abend betrifft. Schon morgens wie auch abends ist es sehr schwül und heiß. Wir gewöhnten uns aber schnell an diese Umstände.

Am nächsten Morgen trafen wir uns alle in der Schule . Dort hatte man speziell für uns ein Programm mit Musik und Tanz vorbereitet. Mir gefiel das sehr gut. Dann sprach der Schulleiter zu uns und gab uns kleine Geschenke und Infos über Bursa. Danach hatten wir den Nachmittag zu unserer freien Verfügung. Am Abend trafen wir uns alle in einer Karaoke Bar und sangen & feierten ein wenig. Das war sehr lustig. Am Anfang haperte es an der Kommunikation, denn wir mussten uns auf Englisch unterhalten, aber später legte sich das und es klappte alles sehr gut. Der nächste Morgen begann mit einer gefühlten Temperatur von 30°. Wir fuhren mit einem Bus in ein kleines, osmanisch geprägtes Dörfchen namens „Cumalikizik“. Die Straßen waren sehr steil und mitten durch das Dorf floss Wasser vom Berg vor unsere Füße. Alles war sehr idyllisch. Wir aßen kleine, dünn ausgelegte Teigstücke (Gözleme), die wir mit einer gewünschten Füllung füllen lassen konnten. Das schmeckte sehr sehr gut. Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen. Wir trafen uns um 5 Uhr an der Schule, weil wir einen Tagesausflug nach Istanbul machten. Wir waren Stunden unterwegs. Als wir ankamen, standen wir in der riesen Metropole im Stau. Wir sahen nach draußen, da liefen Verkäufer mitten auf der Autobahn und verkauften Sachen. Zuerst besuchten wir eine alte Kirche (Haghia Sophia), die heute als Museum genutzt wird. Dann liefen wir ein wenig und besuchten anschließend den Topkapi-Palast, wo früher die osmanischen Sultane gehaust haben. Nach einem gemeinsamen Mittagessen ging es zum Basar, wo die Mädels richtig zugegriffen haben! Zum Schluss kam der Höhepunkt, denn wir durften auf einer faszinierenden Bosporos-Schifffahrt entspannen.

Mein persönliches Highlight fand am nächsten Tag statt. Wir sind bei einem tollen Wetter mit einer Gondel auf den Berg „Uludag“ gefahren und haben dort ein Picknick gemacht. Den Sonntag verbrachten wir in unseren Gastfamilien und trafen uns später alle bei einem Austauschschüler. Wir spielten dort Deutsche & Türkische Kartenspiele. Am nächsten Tag hieß es Abschied nehmen und er verlief nicht ohne Tränen. Insgesamt war die Bursafahrt für mich eine tolle Erfahrung und ich empfehle sie an alle Interessierten weiter. Es lohnt sich!

Yasmin Sander, Klasse 8E

8 Tage naher Osten

(vom 08.06 – 15.06.2010)

Acht Tage verweilte eine kleine Gruppe Schülerinnen und Schüler unserer Schule im Austauschprogramm in Bursa. Partnerschule war die Nilüfer Milli Piyango Anadolu Lisesi.

Gewohnt wurde in türkischen Gastfamilien. Jeder Schüler bekam einen Partner an seine Seite gestellt – möglichst gleiches Alter und ähnliche Interessen. Gesprochen wurde Englisch.

Die Türken sind sehr gastfreundlich und herzlich. Selbst die Jungen geben sich bei einer Begrüßung Wangenküsschen. Die Familien sind sehr aufgeschlossen und fürsorglich. Fast alle

zwei Stunden versichern sie sich, dass niemand Hunger leidet. Oft bekommt man ungefragt Tee oder Früchte hingestellt, die bei dem heißen, türkischen Wetter eine gute Erfrischung sind.

Das Essen dort ist anders, aber keinesfalls schlecht. Morgens und abends gibt es Tomaten, Gurken und Brot als Beilage zu verschiedenen Gerichten. Natürlich besitzen die Türken auch uns fremde Nahrungsmittel. Der Brotaufstrich „Helva“, eine süße Sesampaste oder das typische „Iskender-Kebab“ ist uns in Deutschland nicht allen bekannt. Ein beliebtes Getränk ist neben „Coca Cola“ die Limonade „Uludag“. Man fühlt sich aber nicht ganz fremd, da es auch Imbisse wie „Burger King“ gibt.

Um mobil zu sein, werden Minibusse, Linienbusse, Bahnen und sehr preiswerte Taxis genutzt.

Morgens holen Minischulbusse die Schüler von Zuhause ab und bringen sie nach dem Unterricht zurück. Wenn man einmal in seiner Freizeit unterwegs ist, ist das elektronische Kartensystem(„Akpil“) zur Fahrtfinanzierung praktisch.

Von den im Boden eingelassenen Toiletten mal abgesehen, unterscheidet sich der Wohnstil der Türken von unserem. Es gibt viele hohe Wohnblocks mit mehreren Etagen und unzähligen Balkonen. Manche Wohnungen besitzen allein drei Balkone, auf denen es sich gut sitzen und essen lässt.

Die Schule besitzt einen großen Schulhof, auf dem bei schönem Wetter Schulveranstaltungen stattfinden. In den Klassenräumen befinden sich Einzelplätze und im Erdgeschoss eine kleine Cafeteria. Im Keller liegt ein etwas größerer Raum mit einer Bühne, auf der Bands spielen können.

Einheitliche Schuluniformen zeichnen das türkische Schulsystem aus.

In seiner Freizeit kann man verschiedene interessante Orte besuchen. Beispielsweise einen Karaokepub in der den Gästen als Knabberzeug salziges Popcorn und Gurken angeboten werden. Auf Anfrage können Songs ausgewählt werden, die dann mit Mikrofonen gesungen werden können.

Oft vertreten sind auch Lokale, in denen Wasserpfeife geraucht werden kann. Für Kulturliebhaber gibt es die Möglichkeit mehrere historische Moscheen zu besuchen. Als Mädchen ist man dazu verpflichtet sich bei Betreten ein Kopftuch über zu ziehen und Kleidung zu tragen, die nicht zu viel Haut zeigt. Röcke und Kopftücher sind bei Bedarf in der Moschee auszuleihen.

Ein Höhepunkt der Reise ist das Besuchen der Stadt Istanbul. Die halb asiatische, halb europäische Stadt ist im Jahre 2010 ebenfalls Kulturhauptstadt. Den Titel hat sie verdient, denn die „Haghia Sophia“ und der Palast der herrschenden Sultane (Topkapi-Palast) sind gut erhalten und vermitteln Zeitgeschichte. Der große Basar in Istanbul ist eines der Highlights der Reise. Um nicht zu viel zahlen zu müssen, wird gehandelt. Süßigkeiten, Gewänder, Tücher, Schmuck, Souvenirs und noch vieles mehr kann dort eingekauft werden. Insgesamt ist die Türkei preiswerter als Deutschland, doch da die Türken sehr unternehmungslustig sind und gerne shoppen gehen, sollte das Taschengeld schon mehr als hundert Euro betragen. Zudem ist eine Fährenrundfahrt unterhaltsam. In der Nähe des Ufers streunen viele Katzen, wie es in Deutschland nicht vorkommt.

Auch an die Küste des Mittelmeeres kann ein Ausflug gemacht werden. Dann macht es sehr viel Spaß das türkische, kaugummiähnliche Eis zu probieren.

In der Nähe Bursas befinden sich auch traditionelle Dörfer, in denen für wenig Geld handgemachte Holzspielzeuge erworben werden können. Das Frühstück dort ist nur zu empfehlen.

Als Gegensatz zum Traditionellen gibt es neumodische Einkaufszentren wie unseren Limbecker Platz. Diese sind sehr sicher, da man bei jedem Betreten durch einen Detektor laufen und seine Tasche scannen lassen muss.

Die Türkische Bevölkerung ist zum Teil sehr nachtaktiv. Zu jeder Tageszeit ist eigentlich etwas los und gerne wird viel Zeit in einem Cafe oder auf einer Houseparty verbracht.

Wenn es draußen schön heiß ist, gehen viele Familien zur Fahrrad- Ausleihe in den Botanik Park.

Bursa ist auch berühmt für seinen Berg „Uludag“: Er kann mit einer Seilbahn erklommen werden. Zur Erinnerung gibt es kleine Shops, in denen Souvenirs mit Gravur ergattert werden können.

Abends eröffnet der Freizeitpark „Luna Park“. Er ist nicht wie bei uns immer stark besucht, sodass dort ein angenehmes Klima herrscht und man sich ganz dem Vergnügen hingeben kann.

Dieser Türkeiaustausch hat Spaß gemacht, da es klasse war, zu sehen, wie die „richtigen“ Türken leben. Man konnte neue Kontakte knüpfen und eine neue „Welt“ kennen lernen. Einige Sachen waren sonderbar, wie dass sich die Türken beim Autofahren nie angeschnallt haben oder Leute mit kurzen Hosen oder Röcken schief angesehen wurden. Aber im Vergleich überwiegen die tollen Sachen. Wir haben eine Menge erlebt und neue Erfahrungen sammeln können. Selbst die Mücken waren nicht zu übermächtig, obwohl es richtig heiß war. Der Austausch ist nur zu empfehlen. Wenn Kulturen aufeinander treffen, ist das nicht immer schlecht.

Sonja Chlapek, Klasse 10 A

Bursafahrt

Die Bursafahrt gefiel mir sehr und bot mir sehr viele interessante Eindrücke. Die Art der Menschen, ihre Herzlichkeit, und auch ihr Verhalten beeindruckten mich. Ich fand es gut, dass wir alle gemeinsam etwas unternommen haben und nicht den ganzen Tag zuhause geblieben sind. Die Landschaft faszinierte mich durch ihre Größe und Schönheit. Sie unterschied sich sehr von Essen.

Abends konnte man jede Menge unternehmen. Das Austauschprogramm war recht abwechslungsreich und lustig. Dazu gehören z.B. der Tagesausflug nach Istanbul, der zwar anstrengend aber schön war, der Ausflug auf den „Uludag“ (der berühmte Berg in Bursa), der sehr abenteuerlich war, und vieles mehr.

Das Essen war auch anders, aber keineswegs schlecht, sondern sehr lecker. Erwähnen möchte ich auch, dass man in der Türkei sehr billig einkaufen kann.

Diese Fahrt ist unbedingt weiterzuempfehlen, da man immer etwas zu tun hatte und immer etwas Neues entdecken konnte.

Cedric Lieder, Klasse 9